Bicicletta da Corsa - Venticinque

pagina #32 www.biciclettadacorsa.de Um Zeiten und Rekorde ging es Fynn bei seinem Everes ti ng am heimischen Sudelfeld jedoch nie. Mit seinen 82 Kilo sei er einfach zu schwer, um eine Top Zeit zu fahren. Es sei eine ganz, ganz einfache Rechnung: „Ich brauche mit mei ‐ nem Gewicht einfach 60Wa tt mehr am Berg als ein 62 Kilo Fahrer – und das funk ti oniert auf Dauer nicht“. Auch der Berg, den sich Fynn für seine Challenge ausgesucht hat, ist eigentlich zu fl ach. Aber nachdem es ja nie um die Zeit ging war es ihm wich ti g, einen schönen Ans ti eg mit Aussicht und Abwechslung zu haben – wenn er ihn schon über 30 ‐ mal be ‐ fahren wird! Wie o ft genau er die 320 Höhenmeter zwischen Bayrischzell und dem Sudefelpass fahren würde, war auch noch o ff en. Fynn ha tt e vier Ziele vor Augen: Zuallererst das Everes ti ng. Also 8848 Höhenmeter am Stück, also nur rauf und runter. Das sei auch kein großes Ding „8000 is ned so schlimm, des bin ich vorletzte Woche auch in den Dolomiten gefahren“. Dann waren da die 10.000 Höhenmeter. „Fünfstellig ist schon ein anderes Wort“ und dann ha tt e er noch zwei Zahlen im Kopf: den Marianengraben, als ti efste Stelle der Weltmeere, mit ca. 11.000 Metern und die Kola ‐ Bohrung, mit 12.262 Metern die ti efste Bohrung der Welt. Das Ganze aber „entspannt und auf keinen Fall verbissen“. Verbissen ist eh ein Wort, das einem bei Fynn selten in den Sinn kommt. Auch wenn man ihm auf Strava folgt: 6.000 Höhen ‐ meter am S ti lfser Joch, 7.000 Höhenmeter am Kühtai, 250km durch die Dolomiten, 10 ‐ mal den Spitzingsa tt el vor der Arbeit – und das alles immer mit einem fe tt en Grinsen im Gesicht. Klar ist er das alles als Vorbereitung gefahren, aber auch „weil´s saumäßig Spaß macht.“ Und ja, für den großen Tag hat er sich bei Trek das neue, superleichte Emonda geliehen. Aber auch hier die Serienvariante und nicht das auf absoluten Leichtbau getrimmte Bergziegen ‐ Bike. Auch bei der Verp fl egung war er pragma ti sch: „Wenn Du das ganze Jahr kein Gel nimmst, brauchst jetzt ned damit anfangen“. Es gab also Nußecken vom Radlercafe „Florians Backstube“ in Hausham, Wurstsemmeln und das eine oder andere Stück Kuchen. Dazu Wasser mit Salz und viel Spezi – aber da natürlich das Original von Paulaner. Schon als er um 03:30 Uhr seinen Bus am Feuerwehrhaus in Bayrischzell parkt, ist er nicht allein. David begleitet ihn von Anfang an. Leider kann er die 300 Wa tt , die Fynn auf den ersten 8 Ausfahrten drückt, nicht jedes Mal mitgehen und setzt daher jede zweite Fahrt aus, aber auch das „war super für die Moral“. Gegen halb fünf beginnt es zu däm ‐ mern. „Eine geile Zeit zum Radfahren! Ruhig, kein Verkehr und du fährst in die aufgehende Sonne“. Die Höhenmeter

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