Bicicletta da Corsa - Venti­tré

pagina #25 www.biciclettadacorsa.de Jachenau und über den Walchensee nach Wallgau, dann weiter nach Leutasch in Österreich, weil wir davon ausgingen, dort weniger Verkehr anzutreffen als auf der Variante über den Starnberger See und den Kes- selberg am Walchensee. Und auch wenn wir nicht ganz so allein sind, wie auf unserer Trainingstour von München nach Eichstätt, hält sich der Verkehr tatsächlich in Grenzen. Wir machen Rast in der Jachenau und nehmen einen kurzen Umweg über den Barmsee für eine Bade- pause gerne in Kauf. Dann geht es den letzten Anstieg hinauf nach Leutasch. Andrea hat merklich von unserer Trainingsrunde nach Eich- stätt profitiert, auch mir geht es konditionell gut, aber mein rechtes Knie schmerzt nach den 122 Kilometern und 1100 Höhenmetern doch ungewöhnlich arg. Also google ich nochmal die richtige Einstellung und Tritttechnik, nur um festzustellen, dass ich eigentlich alles richtigma- che, bevor uns Freunde aus Mittenwald abholen und mit uns in den Na- turwirt in Leutasch zum Abendessen gehen. Kulinarisch bleibt das der beste Teil unseres Trips. Etappe 2: Leutasch – Sölden Am nächsten Tag geht es erst ein paar Höhenmeter nach oben, um dann die komplette Abfahrt nach Telfs ins Inntal zu nehmen. Von dort immer am Inn entlang, bis zum Eingang des Ötztals und hinauf nach Sölden. An diesem Tag stellen wir beide fest, dass unsere Mägen für Powerriegel und Elektrolytlösung auf Dauer nicht ausgelegt sind und wir besser bei Wurst- und Käsesemmel bleiben. Nach 70 Kilometern und 950 Höhenmetern haben wir in Sölden in Punkto Essen ohnehin keine Auswahl, da aufgrund der Vorsaison nur die Dönerbude geöffnet hat. Ihren Zweck erfüllt die Convience-Pizza dennoch und wir liegen schon recht früh im Bett, um uns für den großen Tag auszuruhen. Etappe 3: Sölden – Bozen Der große Tag. Heute soll es also übers Timmelsjoch gehen – vom Ötztal über Österreichs höchstgelegenen Grenzübergang nach Italien ins Passeiertal. Auf der ersten Rampe von Sölden (1.377) nach Zwieselstein bläst uns gleich ein ordentlicher Wind entgegen – aus dem Internet wissen wir, dass das auf der Strecke wohl häufiger ein Problem ist. Weiter geht es Richtung Obergurgl und Hochgurgl, bis wir dann, viel schneller als gedacht, an der Mautstation auf ungefähr 2.150 Metern ankommen. Nach einer Schorle fahren wir erstmal ein paar sehr kalte und windige Meter hinab. Noch nicht in der Ebene angekommen, muss ich schon in den leichtesten Gang schalten, um überhaupt irgendwie gegen den Wind anzukommen. Wir schrauben uns langsam nach oben, es ist Montag und der Verkehr hält sich in Grenzen. Alle, die uns begegnen, freuen sich über die doch noch etwas seltenere Spezies „Frau auf Rennrad“ und motivieren uns den Pass hinauf. Oben angekommen, sind wir natürlich glücklich, aber auch fast ein bisschen enttäuscht: Wie, das war‘s jetzt schon? Das war ja alles halb so schlimm! Wir pa- cken uns warm ein und fahren den Passo del Romeo auf der italieni- Kilometer 230 Höhenmeter 5.500

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