Bicicletta da Corsa - Ventitré
Der Gardasee ist immer eine Reisewert. Darumhabenwir uns letzten Herbst auf den Weg gemacht an das Südende des Gardasees. Gemeinsam mit Daniel Götz von der RennRad haben wir die Heiligen Hallen von TITICI und UYN besucht. Neben Besichtigungen von Produktionsstätten sowie vielen spannenden Gesprächen durfte natürlich auch eine ausgie- bige Testfahrt nicht fehlen. Zusammen mit Brandmanager Giuseppe Bovo, 1990 Sieger des Ötztaler Radmarathons, ging es in die Berge rund umGarda, Bardolino, Affiund Lazise. Über ein zu langsames Tempo konnte sichdementsprechend nie- mand beschweren. Aber ehrlich gesagt: die High-End Maschi- nen von Titici verdienen es auch an die Grenzen getrieben zu werden! Nach den Pflichtterminen konnten wir Giuseppe bei einer Pizza beiseite nehmen und ihn mit Fragen zu seinem sportlichen wie auch beruflichemWerdegang durchlöchern. Giuseppe, als ehemaliger Leistungssportler, wie war unsere Ausfahrt, hast du dich überhaupt anstrengen müssen? Haha, ja klar, hat man mir das nicht angesehen? Ich liebe es mit neuen Gesichtern aufs Rad zu steigen und bei Euch – ich muss schon sagen, Ihr sitzt nicht das erste Mal im Sattel. Da werde Ich morgen mit Sicherheit meine Wadeln spüren! Du hast schon dein ganzes Leben mit fantastischen Rädern zu tun, hast du so etwas wie ein Lieblingsrad oder blickst du auf eine ganze Sammlung zurück? Das kann ich relativ einfach und schnell beantworten. Mein ab- solutes Lieblingsrad unter den Klassikern ist das „Colnago – Arabesque“ es vereint Stil, Sportlichkeit und ist einfach schön anzusehen! Desweiteren bin ich begeistert vom „Titici - Super- light“. Das ist mein All-Time Rad, es steht gleich da drüben, wenn du willst, kannst du es ausprobieren! Vielen Dank, vielleicht komme ich später darauf zurück. Wie wichtig sind für dich Innovationen im Sport und inwiefern hilft es dir, selbst begeisterter Sportler zu sein? Fürmich ist der Sport und die Entwicklung neuer Produkte eng miteinander verknüpft. Jeder Sportler möchte, egal was er macht, besser werden und seine Leistung steigern. So ist es auchmit denProdukten. Man versucht immer, noch einendrauf zu setzen oder die Produkte noch attraktiver zu machen. Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen: 1990 benötigte ich für den Ötztaler eine Weste, die mich für die Abfahrt wärmt, aber auch für die Anstiege luftdurchlässig ist. Ichpräsentiertemeine Idee einer Schneiderin und promt war ein neues Produkt ge- schaffen. Heute sind solche Westen und Jacken gang und gebe, für die damalige Zeit war das jedoch eine super Neuheit! Die Leidenschaft spielt wie überall eine ganz wichtige Rolle. Ist man von seiner Sache überzeugt, dann fällt es einem auch leichter, Tiefschläge wegzustecken. Inwieweit hilft es dir im Beruf, Sportler gewesen zu sein? Sport und Beruf lassen sich prima vergleichen, viele Sachen musste ich schon früh inmeinemLeben lernen, diemir später einiges vereinfacht haben. Diewichtigsten Eigenschaften sind Disziplin und die Fähigkeit, auch einmal warten zu können! Sehr oft läuft nämlich nicht immer alles nach Plan. Ist es nicht zu viel, Hobby und Beruf zu vereinen? Nein, überhaupt nicht! Rennradfahren ist mit einer der wich- tigstenBestandteilemeines Lebens. Ich trainiere jeden Tag, vor der Arbeit geht es kurz auf die Rolle und amWochenende steht eine Ausfahrt von 4-5 Stunden auf dem Programm. Du musst wissen, ich habe niewirklich aufgehört Athlet zu sein, ich fahre immer noch Rennen! Wird bei Titici und UYN Rennradfahren in die Arbeit integriert? Gibt es gemeinsame Mitarbeiterrunden und Ausfahrten? Nein, nicht im speziellen. Ich würde aber sagen, dass jeder bei uns eine Verbindung zu den Sportarten hat, diewirmit unseren Produkten repräsentieren. Es gibt vieleGruppendie zusammen Laufen gehen, oder nach Feierabend zusammen aufs Rad stei- gen. Wie du ja gesehen hast, liegen die schönsten Strecken di- rekt vor der Haustüre! (schmunzelt) Bleibenwir gleich beimThema, hast du Lieblingsstrecken oder Ausfahrten, die du jedem empfehlen würdest? Das ist schwierig zu beantworten. Ich bin gern in Regionen un- terwegs und möchte mich ungern auf einzelne Strecken fest- legen. Für mich ist die schönste Zeit, um am Gardasee radeln zu gehen, der Herbst undWinter. ImSommer bin ich sehr gerne in den Dolomiten unterwegs. Was bedeutet für dich der Rennradsport? Ganz einfach: Der Sport ist mein Leben. Ich steige auch gern mal aufs Mountainbike oder packe mein Gravelbike aus, am Ende vomTag zieht esmich aber immer wieder auf die Straße! Du hast erwähnt, dass du noch Rennen fährst, wo kann man sich mit dir messen? Wettbewerbe und Rennen machen mir immer noch Spaß, ich freue mich immer neue Gesichter kennenzulernen oder alte Freunde zu treffen. Ammeisten freue ichmich dieses Jahr auf den Maratona dles Dolomites und ganz klar auf den Oetztaler. Bist du ein Trophäensammler, oder besser gesagt, findet man bei dir zu Hause eine Vitrine voll mit Pokalen? Bloß nicht! Trophäen sind mir relativ egal. Ein wenig Nostalgie gehört jedoch dazu! Ich hebe alle Startnummern auf. Ich schaue siemir gerne an und erinneremich an die gutenwie auch die schlechten Zeiten. Noch ein letztes: Wohin wird sich deiner Meinung nach unser Sport entwickeln und auf was darf man in Zukunft nicht ver- zichten? Ich denke eswird einen großen Schritt in Sachen „mitdenkende Stoffe“ geben. Das Ziel muss sein, Materialen zu entwickeln, die sich blitzschnell an unterschiedlicheBegebenheiten anpassen können. Zusätzlich wird in Zukunft niemand an Themen wie Isolation und Leichtigkeit vorbeikommen, stets nach dem Motto: Höher, schneller, weiter. Vielen Dank für deine Zeit und weiterhin viel Spaß im Sattel. Bis bald, vielleicht trifft man sich beim Ötztaler. Ich habe zu danken! Das würde mich sehr freuen. Bis bald! www.titici.com www.uynsports.com pagina #23 www.biciclettadacorsa.de
RkJQdWJsaXNoZXIy Mzk0ODY=