Bicicletta da Corsa - Ventitré
pagina #17 mehreren zehntausend Einwohnern und kulturelles Zentrum der Region. Wir streifen in Radklamotten durch die Ruinen, besichtigen die farbenprächtigen Wandmalereien in den Kirchen und lassen uns von Agi die Geschichte dieses fast mystischen Ortes erzählen. Da aber heute noch eine 150 km Etappe mit 2700 hm ansteht, bleibt nur Zeit für einen kurzen Rundgang, bevor wir uns auf die Räder schwingen müssen. Zwischen Sparta und unseremheutigen Ziel Limeni an der messenischen Küste liegt das Taygetos Gebirge mit dem pyramidenförmigen Hauptgipfel Hagios Ilias, der mit 2.407hm zugleich der höchste Berg des Peloponnes ist. Gute 90 Minuten sind wir am „Spartan Climb“ unterwegs, fahren durch zerklüftete Schluch- ten, wild romantische Bergdörfer und haben die Straße wieder mal völlig für uns alleine. Nach einer rasenden Abfahrt trifft uns der Verkehr und die Geschäftigkeit in der Bezirkshauptstadt Kalamata ziemlich hart. Genau wie die plötzliche Aussicht aufs Meer ein paar Kurven vorher. Schnell verlassen wir den Trubel und fahren auf der kurvenreichen Straße südwärts Richtung Areopolis. Leider stellt sich uns nicht nur auf der Halb- insel Mani die eine oder andere böse Rampe in den Weg. Auf der Küstenstraße geht es munter bergauf und bergab. Immer wieder raubt einem die Aussicht den eh schon knappen Atem. Der Puls will durch die Tempoverschärfungen unsere jungen griechischen Begleiter gar nicht mehr zur Ruhe kommen. Gott sei Dank versorgt uns Agi vorbildhaft mit „Honignüssen“, Getränken und genauen Angaben zu Restkilometern und Rest-Höhenmetern aus dem Begleitfahrzeug, so- dass wir in der schon einsetzenden Dämmerung unser Tagesziel doch noch erreichen. Die Bucht und das Meer sind so malerisch, dass uns keiner von einem Bad abhalten kann, bevor wir im Hotel einchecken. Limeni gilt als eine der schönsten Hafenstädte der Halbinsel Mani. Und das zurecht! In dem kleinen Fischrestaurant, in dem Agi für diesen Abend reser- viert hat, kann man die fangfrischen Fische selbst aussuchen. Die werden dann im glasklaren Wasser direkt neben den Tischen geputzt, bevor sie auf dem Grill landen. Nachdem wir am ersten Tag Wein, am zweiten Bier getrunken haben, besteht Agi heute auf Ouzo. Und so sitzen wir, abgekämpft und glücklich, als einzige Gäste auf einer fast kitschig schönen Ter- rasse: Man hört die Wellen gegen die Mauer plat- schen und genießt das Essen, den Ouzo und die Gesellschaft der neuen Freunde. Agi und Tom sind in Ihrem Element: Sie wollen Pedal
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