Bicicletta da Corsa - Ventuno
pagina #27 www.biciclettadacorsa.de Was will man jetzt sagen? „Könnte ich mich mal selbst von Deinem Te- lefon aus anrufen?“ „Oh ja stimmt, das wäre ja auch eine gute Idee ge- wesen.“ Ich muss schon wieder grinsen, hier ist was los am See. Ich rufe mich selbst an und wer meldet sich? Ein Herr Fuchs, der jetzt gerade in Bregenz amHafen sitzt und in der Tat mein iPhone gefunden hat. Das sind einfach alles Gefühle, Achterbahn! Ja, er würde gerade einen Eiscafé mit seiner Frau genießen und auf mich warten. Ich also wieder zurück, nochmal Tempo auf Anschlag. Mittlerweile gibt es die ersten Passanten die abwechselnd klatschen oder mich als den totalen Poser brandmarken. „Na Du Poser? Geiles Cervélo am Start?“ Dann Eiscafé und dieser super Mensch: Herr Fuchs. Solche Menschen gibt es nämlich auch, sie tauchen in den MainstreamMedien nur leider viel zu selten auf. Ganz gemütlich sitzt er da und überreicht mir mein Handy. Himmel bin ich dankbar! Also direkt Hände schütteln und dann will ich ihn und seine Frau zumindest auf ihren Eiscafé einladen, was aber rigoros abgelehnt wird. Wenn ihnenmal etwas verloren geht, dann würden sie sich ja das gleiche Vorgehen wünschen. Genau meine Phi- losophie. Manchmal kann man einfach nur DANKE sagen. Wenn der Puls schon mal oben ist, machen wir aus der Runde doch kurz noch eine Legende und biegen dann doch über den Eichberg ins Allgäu ab. Ein wenig das Hinterland am See genießen, es kann so geil sein! Das ist ein Paradies am See. Kristallklares Wasser, Berge, Allgäu, Sonne. Es rockt! Auf dem Cervélo durch die sanften Hügellandschaften des Allgäu fliegen, vorbei an den Weizenfeldern. In der warmen Sonne über ruhige Landstraßen des Hinterlands, welche irgendwann unweigerlich irgendwo bei Meersburg am See münden und dann den Luxus aus- kosten, sich dort von der Fähre ans heimatliche Ufer bringen zu lassen. Im Grunde ahnt man bereits wie so eine Runde am Bodensee enden muss, oder? An einer einsamen Uferstelle ins klare Wasser des smaragdgrünen Bodensees zu stürzen. Vor einigen Jahren fanden die ersten Gehversuche beim Seekontakt nach der Radrunde noch in der Radhose selbst statt. Ganz der Rebell! Wozu eine Badehose? Es hat sich allerdings relativ schnell herauskristallisiert, dass diese Heran- gehensweise nicht unbedingt die hautfreundlichste Variante darstellt. Man wird älter und mein Rebellentum hat sich über die Jahre auf eher kleinere Aktionen fokussiert. Manchmal trinke ich freitags einen „Coffee to go“ im Sitzen. Je nach Grad der Einsamkeit schwankt der Pegel der modischen Bekleidung also zwischen Badehose und einer ganz natürlichen Herangehensweise. Dieses unfassbar granatenmäßige Gefühl, wenn man erhitzt von der Tour in den kalten See springt. Bam! Auf die Plätze, fertig, Schampus! Die ersten Schwimmzüge hinaus auf den See, untertauchen, das Cer- vélo glitzert in der Sonne am Ufer. Freunde, SO schmeckt der Sommer. Wer Lust auf mehr Storys rund ums Thema Rennrad hat, der sollte sich mal den Podcast von Ben und seinem Wing comman- der anhören, den „cycle cafe Pott cast“. News, Test, Erleb- nisse rund um ihre Leiden- schaft: das Rennrad. Zu finden sind die Zwei bei iTunes, Sound- cloud, Spotify und allen übli- chen Podcastcatchern.
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