Bicicletta da Corsa - Ventuno

pagina #16 www.biciclettadacorsa.de sich gelassen. Nicht umsonst gastiert bei unseren Nachbarn in diesem Jahr einer der wenigen Cyclocross-World Cups außerhalb von Belgien und den Niederlanden. Hierzulande versuchteman sich hingegen vergebens damit, im niedersächsischen Zeven einen solchen langfristig zu etab- lieren. Dänemark erhielt gar den Zuschlag für die Ausrichtung der WM 2020. Der immer wieder gern zitierte Satz: „Cyclocross ist nicht olympisch und daher nicht förderungs- geeignet“ kann hier nicht greifen. An der Basis geht es genau andersherum: Hier darf nur der olym- pische Gedanke zählen. Und selbst der steht dem Spaß zunächst hintenan. Basisarbeit im wahrsten Sinne des Wortes leisten seit gut drei Jahren einige Cyclocross-Enthu- siasten aus Hamburg. Als ein seit längerer Zeit ungenutztes, ehemaliges BMX-Gelände völlig zu verwahrlosen drohte, war die Idee, das Areal in einen permanent zu befahrenden Cyclocross-Park zu verwandeln schnell geboren. Das Motto welches sie antrieb, nämlich „einfach zu machen“, stellte sich zwar als richtig, aber auch anstrengend heraus. Tausende Arbeitsstunden, Tonnen von bewegter Erde und dutzende gefällter Bäume später feierte man dann mit dem ersten Crossfest und belgischem Flair und Frituur die Eröffnung des „Cyclocross-Land“. „Wirklich fertig werden wir wohl nie. Aber das ist ja auch das spannende am Ganzen, dass es sich stetig verändert, weiter- entwickelt. Merkt man, dass es die Streckenführung oder eine einzelne Passage nicht bringt, wird diese eben geändert. Dabei kommt der notwendige Input oftmals von den Trainierenden selbst, die dann auch Hand beim Umbau mit anlegen. Einer allein schafft hier gar nichts“, so Mit-Initiator Lars Kohn. „Und das Beste: Alles was wir hier bislang um- oder verbaut haben, ist 100% recycelt. Wir hätten auch gar nicht die finanziellen Mittel, ein solches Projekt „in Neu“ zu stemmen. Das Holz für die Hürden, Absperrungen, die Bänke, selbst der Sand zum durchfahren ist wiederver- wendeter Spielsand“, ergänzt Lutz Schröder. Und weil es sich mit Mehreren eben wesentlich besser schaffen lässt, etwas zu bewegen und auch notwendige Strukturen umzusetzen, gründete man auch gleich einen passenden Verein dazu. Nur wenige Monate später war Cyclocross Hamburg der jüngste Radsportclub Hamburgs. Die Mitglieder imAlter zwischen sechs und 66 Jahren, euphorisch durch die Bank, ehemalige Ama- teurfahrer, Cross-Fans, Hobbyradrennfahrer oder einfach „nur“ Mitmacher und Unterstützer. Und vor allem die Kids vom „Kids Kross“. ”

RkJQdWJsaXNoZXIy Mzk0ODY=