Bicicletta da Corsa - Venti
pagina #24 www.biciclettadacorsa.de „Das Schöne am Rennrad ist, dass, wenn man nur eine Schraube weg- nimmt, das ganze System nicht mehr funktioniert“. Solche schon fast philosophischen Sätze kriegt man oft zu hören, wenn man mit Dirk in seiner Wahl- heimat Girona unterwegs ist. Dirk ist der Gründer und Eigentümer von Canigou Cycling. Mit seiner Firma bietet er Rennradreisen in Spanien und Frankreich – und demnächst noch in ein paar Ländern mehr – an. Wobei seine Vita überhaupt nicht die eines klassischen „Rennrad Tour Operator“ ist – wenn es die über- haupt geben mag. Dirk Guennemann, Jahrgang 1971, geboren in Montreal, Kanada, wächst in Kanada, Deutschland, Japan und den USA auf, macht sein Abitur in Yokohama/Japan, studiert Politik und Volkswirtschaft in Boston, arbeitet am Forschungsinstitut Wirtschaft, Finanzmärkte und Bankenaufsicht in Mannheimund hatte ab 2005 einen Lehrauftrag der Universität Girona zum Thema „Innovation & Gründertum im Touris- mus“. Und Dirk fährt Rennrad! Nicht die klassische Rennradschule mit Jugendrennen und Kadern, sondern Nachts in Tokio. ImHafen oder auf den Olympischen Radkursen, weil tagsüber die Stadt im Verkehrs- kollaps versinkt. Er unternimmt Rennradreisen durch Japan, die Alpen, Spanien, Neuengland, Kanada, Neufundland und Kalifornien. 1988 fährt er mit der Transsibirischen Eisenbahn von Peking nach Moskau – kauft dort ein Bianchi SL und fährt durch die Alpen nach Spanien. Ziel ist Barcelona, wo zu der Zeit seine Schwester lebt. Auf der letzten Etappe kommt er durch die Gegend und die Stadt Girona – er ist so be- geistert, dass er nach zwei Tagen in Barcelona zurückfährt, sich die Gegend genauer anschaut, seine Eltern überzeugt dorthin zu ziehen und schließlich 2003 seinen Job kündigt, selbst nach Girona zieht und Canigou Cycling gründet. Mittlerweil kennt Dirk jede Straße, jedes Kaffee und jedes schöne Hotel. Er weiß, wo man den besten Kuchen bekommt, wo man den besten Fisch essen kann, wo die besten Tapas serviert werden und gibt sehr gerne den Reiseführer. Man erfährt, wo Salvatore Dali gewohnt hat und wo dessen Frau – witziger Weise in 40km „Sicherheitsabstand“. Er weiß wo Lance Armstrong sein Haus hatte und in welchen Kaffee welches Team am liebsten Rast macht. Er ist in den letzten Jahren jede Route selbst abgefahren und hat sie mit GPS erfasst, als das noch in den Kinderschuhen steckte. Er liebt diese Gegend. Und er liebt es, hier Rennrad zu fahren. Und noch mehr liebt er es, seinen Gästen ein perfektes Set Up, die perfekten Strecken und perfekten Service zu bieten. Zu diesem Service gehören seit diesem Jahr auch nagelneue Cervelo C3 Räder. Perfekt für die „Via verde“ Strecken entlang der alten Eisenbahntrassen und völlig unbefahrenen „Abkürzer“. Wir hatten unseren Aufenthalt in Girona so geplant, dass wir das Rennradfahren mit Dirk mit einemBesuch des Sea Otter Europe Festivals kombinieren konnten. Das hatte den zusätzlichen Vorteil, dass Cervelo „Chef- schrauber“ Detlef „Heavy D“ Adams mit einem Transporter voller nagelneuer und bestens eingestellter und geserviceter Cerveleo- Traumräder vor Ort war und wir morgens zusammen mit Dirk und be- waffnet mit dem Streckenprofil das genau passende Rad aussuchen konnten. Bei unserer ersten Tour entscheiden wir uns für die C Serie, denn es soll auf einer alten Bahnstrecke von Olot zum Strand von Pals gehen. Zuerst auf Kiesstraßen den „Via Verde“ bis nach Girona und dann weiter auf Asphalt über den Els Angels und mehrere mittelalterliche Dörfer zurück zum Strand von Pals. Insgesamt 111km und 1000 Höhenmeter Climb. Auf dem ersten Teilstück liegt ein besonderes Hotel, das uns Dirk unbedingt zeigen will: Das La Rectoria de Sant Miguel de Pineda. Die Eigentümer Roy – eine Schotte – und seine Frau Goretti haben sich mit demBed & Breakfast einen Traum verwirklicht und ein altes Schul- gebäude in jahrelanger harter Arbeit von Grund auf saniert und mit viel Liebe zum Detail ein sehr stylisches Hotel geschaffen, das auch Dirk für seine Gruppen gerne bucht, weil es direkt an der Via Verde liegt und dank der netten Betreiber seinen ganz eigenen Charme versprüht. im Tourismus“ „Innovation & gründertum
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