Bicicletta da Corsa - Diciannove
pagina #16 www.biciclettadacorsa.de Im vergangenen Jahr feierte der Ötztaler Radmarathon seine Profi-Premiere. Zwei Tage vor dem eigentlichen Rennen gingen 154 Fahrer aus 23 internationalen Teams an den Start. Nicht weniger als 99 Kilometer geht’s bergauf, auch für Profis eine echte Herausforderung: „Der PRO Ötztaler war das härteste Straßenrennen, das ich je gefahren bin“ , sagt Team Vorarlberg-Fahrer Daniel Geismayr. „Ziel war es, mein Bestes zu zeigen. Was mich genau erwartete, konnte ich im Vorfeld nicht wirklich sagen, weil ich noch nie ein dermaßen langes und hartes Rennen gefahren bin.“ Von Sölden aus ging es zuerst neutralisiert nach Huben, wo bei traumhaftemWetter der offizielle Startschuss erfolgte. Nach zahlreichen Attacken setzte sich noch vor demKühtai eine achtköpfige Spitzengruppe ab, zu der auch der Österreicher Daniel Lehner gehörte. Der holte sich gleich die beiden ersten Bergwertungen imKühtai und amBrennerpass, bevor es auf italienischer Seite wei- ter ging. Das Hauptfeld erhöhte zunehmend das Tempo, beim Aufstieg zum Jaufenpass zersplitterte die Spitzengruppe schließlich. Michele Gazzara und Ruben Plaza führten an, hinter den Verfolgern re- duzierte sich das Hauptfeld auf rund 30 Fahrer. Mit dabei Tour de France-Gesamtfünfter Roman Kreuziger, Tour de Suisse-Sieger Simon Spilak, Jan Hirt und etliche Österreicher, unter anderem Roccardo Zoidl und Daniel Geismayr. Plaza setzte sich am Jaufenpass ab und sicherte sich die Bergwertung imAlleingang, bevor Gazzara und Roland Thalmann in der Anfahrt aufs Timmelsjoch wieder aufschließen konnten. „Den Anstieg aufs Timmelsjoch hab ich verflucht. Diese Herausforderung, nach der langen Zeit am Rad, hat es für Amateure und Profis gleichermaßen in sich“ , gibt Geismayr gerne zu. Hier be- gann die Action erst richtig, etliche Attacken, Tempoerhöhungen und Ausreißversuche sorgten dafür, dass die Spitzengruppe aus nur mehr neun Fahrern bestand. „Für mich ist das Rennen echt gut gelaufen, ich konnte mich fast bis ganz zum Schluss in der Spitzengruppe aufhalten und musste erst bei der letzten Tempoverschärfung am Timmelsjoch abreißen lassen und meinen ei- genen Rhythmus fahren“ , erinnert sich Geismayr. Besonders auf den letzten sechs Kilometern aufs Timmelsjoch kam es zu vielen Attacken bevor Kreuziger nochmals das Tempo erhöhte und sich mit Spilak an die Spitze setzte. Doch auch der konnte das Tempo des Tschechen bald nicht mehr mitgehen, und so fuhr der Gewinner der Tour de Romandie solo der letzten Bergwertung und dem Ziel entgegen. In Sölden wurde Kreuziger von tausenden Zusehern, darunter auch seine Frau und seine Tochter, gebührend empfangen. Mit einer Zeit von 6:37:34 zertrümmerte er den bisherigen Ötztaler-Rekord von Hugo Jenni regelrecht. Mit einem Rückstand von 8:05 wurde Daniel Geismayr schließlich sechster bei seiner Ötztaler-Premiere. „Wennman total fertig im Ziel angekommen ist, ist das das beste Gefühl! Wenn ich heute an den Ötztaler denke, dann sind mir zwar immer noch die langen Anstiege im Gedächtnis. Aber auch das wundervolle Panorama und die Berge. Sollte es zu einer Neuauflage kommen, bin ich sicher wieder dabei.“ Die wäre dann für 2019 angedacht – 2018 setzt der PRO Ötztaler 5.500 zugunsten des Mannschaftszeitfahrens bei der UCI Straßenrad WM am 23. September aus. » derProfi #Daniel Geismayr // Team Vorarlberg // Allrounder /Bergfahrer // JG 1989 ”
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