Bicicletta da Corsa - Numero Quindici

pagina #29 www.biciclettadacorsa.de Diese Entscheidung ist nun schon wieder ein paar Mo- nate her, ich hatte sie ganz für mich alleine irgendwann im Frühjahr getroffen. An- fänglich hab ich es nur im engsten Freundeskreis er- zählt, ich wollte dem „jetzt fängt er auch noch damit an-Gerede“ vorbeugen. Meine Freundin war aber gleich Feuer und Flamme und unterstützte mich von Anfang an. Neben dem Ent- schluss: „Ja ich mach einen Ironman“ und „Ich bin an- gemeldet“ vergingen natür- lich wieder ein paar Wochen. Was ist der rich- tige Termin, welche Strecke passt und wo kann und will ich Starten? Nach langem Hin und Her, kristallisierte sich immer mehr Mallorca am 24. September heraus. Und irgendwann wedelte auch ich mit dem Anmelde- formular. Jetzt beginnt also die heiße Phase. Vor dem Schwimmen habe ich keine Angst. Das kann ich, da muss ich nur die Distanz trainieren. Radfahren über 180km macht mir auch keine Sorgen, aber der Ma- rathon. Und natürlich die Verbindung der drei Diszip- linen an einem Tag. Als ich Ralf – dem Herausgeber die- ser Zeitung – im Frühsom- mer von meinem Plan erzählte, konfrontierte der mich gleich mit einigen Fra- gen, zu denen ich mir noch keine Gedanken gemacht hatte: Mit welchen Rad willst starten? Bist Du schon mal 180km auf einer Zeit- fahrmaschine gesessen? Hast Du jemand, der sich mit dem Thema auskennt und welche Vorbereitungs- wettkämpfe willst Du ma- chen? Alles Gute Fragen und alle berechtigt – also begann der „Plan Ironman“ fast noch mal von vorne. Ralf brachte mich mit Thorsten zusammen – ein Ironman der ersten Stunde mit guten Kontakten und noch besse- ren Tipps. Bei Cervelo konn- ten wir uns auch über gute Kontakte ein P5 leihen und als Vorbereitung hatte ich mir den Trans Vorarlberg Triathlon ausgesucht. Die Sache nahm Gestalt an. Die Einheiten wurden länger. Aber irgendwie fand ich nicht die richtige Position auf dem neuen Rad. Ich war zwar sehr schnell unter- wegs, aber nicht entspannt und musste immer wieder aus der Aero-Position. Wie- der kam die Hilfe in Gestalt von Thorsten daher: Er orga- nisierte kurzerhand ein Bi- kefitting beim Radhaus in Rankweil, Sitz des Team Vor- arlberg und der Trans Vor- arlberg GmbH, dem Veranstalter des Trans Vor- arlberg Triathlon. „Wenn Du willst, setzen Dich die Jungs mal richtig auf´s Rad und gehen dann die Strecke mit Dir durch“. Ein so sensatio- nelles Angebot kann man natürlich nicht ausschlagen! Und dass die Jungs vom Team Vorarlberg wissen wovon sie sprechen, merkt man sofort: „Na, des kann ja ned funktionieren!“ tönt Jo- hannes, der Chefschrauber, gleich im breiten Vorarlber- ger Dialekt, als er mich auf dem P5 sieht. Sattel weit nach vorne, etwas runter, die Pads auseinander, den Lenker etwas tiefer und nach oben geneigt – das ganze dauert keine zehn Mi- nuten und wird mit „Jetza, probiers´noch a mal“ abge- schlossen. Und was soll ich sagen: Erstens macht es Spaß, einem Profi bei der Ar- beit zu zuschauen und zwei- tens ist das Ergebnis unglaublich! Draufgesetzt und wohlgefühlt! Weitere zehn Minuten später ist das Bike noch mal komplett durchgecheckt und Johan- nes entlässt mich auf die Schwimmstrecke. Die Bre- genzer Bucht bietet für den Trans Vorarlberg Triathlon eine märchenhafte Kulisse: Vom Landstart im Strand- bad schwimmen die Teil- nehmer in einem Rundkurs um zwei Bojen wieder zu- rück ins Strandbad – stets vor der Silhouette der Alpen und der größten Seebühne der Welt. Die Radstrecke führt über 93 Kilometer quer durch die wunderbare Landschaft des Bregenzer- waldes, über den 1675 m hohen Hochtannbergpass zur zweiten Wechselzone nach Lech am Arlberg. Ins- gesamt sind 2000 Höhenme- ter zu bewältigen. Je mehr sich die Athleten dem Ort Schröcken nähern, umso mehr beginnt die Straße zu steigen. Es geht immer stei- ler hinauf über die wunder- schöne Hochalpenstraße bis zum höchsten Punkt der Radstrecke, dem Hochtann- bergpass. Sein progressiver Steigungsverlauf ist für alle die ultimative Herausforde- rung. Die 12 km Laufstrecke führt aus der Wechselzone entlang dem Ortsrand von Lech hinein ins Zentrum. Dort geht es dann hinaus auf den Wanderwegen, am Lech entlang inmitten einer atemberaubenden Bergku- lisse. Über eine malerische Holzbrücke und rund um das romantische Schwimm- bad geht es auf der anderen Ortsseite von Lech auf die zweite Runde und dann zu- rück zum Ziel. Wir haben es bei der „Begehung“ natür- lich nicht eilig, lassen uns Zeit und genießen auch mal die unglaubliche Natur, die vom Strandbad bis zu hoch- alpinem Gelände alles bie- tet. Und so sitze ich nach guten fünf Stunden Genuss- Triathlon bei Denny auf der Trasse des Tannberger Hofs in Lech am Arlberg. Denny ist einer der Unterstützer des Triathlons, selbst aktiver Athlet und Hotelchef in einer Person. Und er ver- sorgt mich noch mit den letzten News und Tipps, dem ich aber nur noch halb- herzig zuhöre: Die Kässpat- zen mit Vorarlberger Käs sind einfach im Moment zu lecker! So „eingestellt“, mit all den guten Tipps der Profis und nach dem Testrun können die Wettkämpfe kommen. Nur ob Mallorca oder der Trans Vorarlberg das High- light wird, bin ich mir noch nicht ganz sicher! INFO BOX: Trans Vorarlberg Triathlon Der Trans Vorarlberg wird seinem Namen gerecht: Eines der größten Triathlon-Events Österreichs deckt fast das ganze Spektrum Vorarlberger Landschaftsvielfalt ab. Auf 1,2 Kilometer Schwimmen im Bodensee folgen satte 93 Kilometer und 2000 Höhenmeter Radfahren durch den Bregenzerwald und eine abschließende 12-Kilometer-Laufstrecke in der imposanten Gebirgskulisse von Lech am Arlberg. Termin: 27.08.2016 Start: 8.00 Uhr im Strandbad Bregenz www.transvorarlberg.at

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